Man sagt, Pforzheim sei eine „Schmuckstadt“. Und das stimmt auch – hier wird sehr viel Schmuck hergestellt, und alles, was man dazu braucht, ist vorhanden. Man kann Pforzheim auch deshalb eine Schmuckstadt nennen, weil es fast so viele Meinungen über Schmuck wie Einwohner:innen gibt. Schmuckgespräche finden hier täglich statt und sprechen sich schnell herum. Eigentlich müsste man sagen, dass Pforzheim eine alles andere als eintönige Schmuckmetropole ist.

Diese einzigartige Drehscheibe des Schmucks ist der Grund, warum wir eine Ausstellung machen wollen, die zwar das lokale Schaffen hier zeigt, aber im Ferngespräch mit der ganzen Welt des Schmuckdesigns steht. „Wie schön wäre es, wenn sich ein Collier aus fein geknüpften Ketten an einen glatten, präzisen Ring schmiegt. Oder wenn kostbare Perlen plötzlich mit rebellischen Steinringen zu tanzen beginnen.“ Solche ungewöhnlich brillanten Gesprächen könnten sich zwischen Designern und Machenden auf internationaler Ebene ergeben – warum also diese nicht sichtbar machen? Sind die besten Partys nicht immer die, auf denen man ungeplant jemanden trifft und unerwartete Gespräche führt, die man nicht begonnen hat? Mit anderen Worten: überraschende, herausfordernde Gespräche und Begegnungen, die zum Schmunzeln einladen und Reflektieren anregen.

Das ist das Spannende an Dialogen – es sind gerade die entstehenden Zwischenräume, die faszinieren, begeistern und bewegen. Das ist die treibende Kraft hinter der Ausstellung «uncommonly brilliant conversations» wie die Tatsache, dass Schmuck per se eine gemeinsame Sprache des Begehrens und der Neugierde spricht.

So werden anlässlich der Ornamenta 2024 den ganzen Sommer über Schmuckstücke von mehr als fünfzig Schmuckdesigner:innen, Firmen und Herstellern sowie Labels und Künstler:innen ungewöhnlich brillante Gespräche miteinander führen. Und wir kommen einfach zum Feiern vorbei und lauschen frech.